begleiten - umsorgen - trauern

Johanna Haller und Claudia Merk

Johanna Haller

Geboren 1991 in Dachau

2011Allgemeine Hochschulreife
2011-2014Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
2011-2016B. Sc. in Nursing
2016/2017MA in Management von Sozial- und Gesundheitsbetrieben
2014/2015Auslandssemester in Kopenhagen, DK
2015-2017Anstellung in einem amb. Pflegedienst
seit 2017Anstellung im Hospiz
2018Weiterbildung zur Fachkraft für Palliative Care
2023Weiterbildung zur Trauerbegleitung

Wie kamen Sie in Ihr jetziges Tätigkeitsfeld?

Bereits während meiner Ausbildung und meinem Studium hatte ich großes Interesse an den Themen Onkologie und Palliativmedizin. Wegweisend war der Wunscheinsatz in einem stationären Hospiz. Die ganzheitliche Sichtweise auf einen Menschen und sich für einen Patienten Zeit nehmen zu dürfen, waren das, was ich im Krankenhaus vermisste. Der Entschluss in der Palliativpflege zu arbeiten, stand nun endgültig fest. Seit 2017 bin ich nun in einem stationären Hospiz sowohl als Gesundheits- und Krankenpflegerin als auch im Qualitätsmanagement tätig.


Noch so jung und schon in einem Hospiz arbeiten? Hat das nicht Zeit bis später?

Eine Frage, die ich häufiger höre. Ich bin der Meinung, das, was man für die Sterbebegleitung braucht, ist altersunabhängig. Außerdem sollte man sich frühzeitig mit den Themen auseinandersetzen. Insbesondere im Hospiz sieht man doch auch, wie kurz das Leben manchmal sein kann und es wichtig ist, Träume zu verwirklichen und nicht aufzuschieben. Auch kann ein (teils größerer) Altersunterschied eine Bereicherung für beide Seiten sein, Patient und Pflegekraft.


Warum bieten Sie Letzte Hilfe Kurse an?

Während meiner beruflichen Tätigkeit erlebe ich immer wieder, wie Angehörige in dieser herausfordernden Situation unsicher und hilflos sind. Sie wissen nicht, wie sie mit einem Sterbenden umgehen sollen. Ich möchte Bürger*Innen ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden und ihnen zeigen, was man für Menschen am Lebensende alles tun kann.


Claudia Merk

Geboren 1991 in Penzberg

2011Allgemeine Hochschulreife
2012-2017B. Sc. Pflege (dual)
2015/2016Auslandssemester in St. Gallen, Schweiz
2016Weiterbildung zur Fachkraft für Palliative Care
2016-2018Anstellung in einer stationären Pflegeeinrichtung und einer Wundambulanz
seit 2018Anstellung im Hospiz
seit 2019Masterstudium Palliative Care (Uni Freiburg)

Wie kamen Sie in Ihr jetziges Tätigkeitsfeld?

Mich hat die palliative Pflege aufgrund des ganzheitlichen Ansatzes schon im Studium interessiert. Ich habe die Palliativweiterbildung bereits während meiner beruflichen Tätigkeit in einer stationären Pflegeeinrichtung gemacht, weil ich großen Bedarf gesehen habe und zusätzliches Wissen in diesem Bereich erwerben wollte. Aufgrund der Rahmenbedingungen war es aber kaum möglich das Gelernte in der Praxis umzusetzen. Seit 2018 arbeite ich nun in einem stationären Hospiz in der Palliativpflege.


Noch so jung und schon in einem Hospiz arbeiten? Hat das nicht Zeit bis später?

Schwere Erkrankung, Tod und Sterben betreffen Menschen in jedem Lebensalter. Ich denke, dass von einem Alters-Mix sowohl das pflegerische Team aber auch die Patienten profitieren können.


Warum bieten Sie Letzte Hilfe Kurse an?

Schwere Krankheit, Tod und Sterben sind Themen, die uns alle betreffen, trotzdem aber selten zur Sprache kommen. Mir gefällt der präventive Ansatz der Kurse. Sich nicht erst mit der Thematik auseinandersetzen, wenn eine Situation bereits eingetreten ist, sondern bereits frühzeitig. Ich wünsche mir, dass wir mit den Letzte-Hilfe-Kursen vielen interessierten Menschen Rüstzeug an die Hand geben können und dazu beitragen, dass schwere Erkrankung, Tod und Sterben in der Gesellschaft keine Tabuthemen mehr sind.